Bericht von der Vorstandssitzung am 28.12.2018 im TSV-Heim Bad Langenbrücken
Der Vorstand der IG Umgehungsstraße traf sich, um über die Bürgerinformationsveranstaltung Umgehungsstraße K3575 von Bürgermeister Huge am 18.12.2018 zu sprechen und unsere Vorgehensweise zur Bürgermeisterwahl im Februar und zu den Gemeinderatswahlen im Mai abzustimmen.
Mehr als 70 Bürger und Gemeinderäte kamen zu der Informationsveranstaltung. Es war die erste Bürgerinformation zur K3575 seit 2016 vom Landkreis angekündigt wurde, dass für die „K3575 Umgehungsstraße“ eine komplette Neuplanung erforderlich sei, da das Regierungspräsidium Karlsruhe als Planfeststellungsbehörde in der vorliegenden Planung eine ganze Reihe schwerer Mängel aufgezeigt hatte.
Die vom Bürgermeister vorgestellte Trassenalternative „Optimierte Westvariante“ entspricht im südlichen Teil der von der IG angedachten und vom Gemeinderat im April 2002 befürworteten Trasse zwischen Reimoldsee und dem Kronauer Gewerbegebiet Heidig. Die neue Trasse wird zudem westlich um das Schloss Kislau geführt und nicht – wie bisher geplant – zwischen Kislau und der Bahnlinie.
Laut Bürgermeister Huge habe dies viele Vorteile gegenüber der nun gescheiterten Planung. Ziel für den Bürgermeister im Ort sei, die Befriedung von Streitpunkten in der Gemeinde, Mehrheiten für gemeinsame Lösungen zu suchen und langfristig zu denken:
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- Die Gesamtlänge der „optimierten Westvariante“ sei deutlich kürzer, die Größe der Bauwerke deutlich reduziert und die Gesamtkosten daher wesentlich geringer;
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- Die Entlastungswirkung für den Ortsteil Mingolsheim sei durch das neu erstellte Verkehrsgutachten nachgewiesen – der Verkehr auf der B3 würde halbiert, der Schwerverkehr deutlich verringert werden;
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- Für das Blumenviertel in Langenbrücken käme es nicht zu den kritisierten zusätzlichen Belastungen;
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- Die problematische Aufschüttung am Reimoldsee falle ganz weg;
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- Das Problem mit der Haupt-Gas-Trasse und der Flachwasserzone am Reimoldsee sei lösbar;
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- Die Trassenführung westlich um Kislau trage zur Lärmentlastung der Neubaugebiete am Bahnhof bei;
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- Die bestehenden Straßen würden über Kreisel angebunden, die Geschwindigkeit sei durchgehend auf 70 km/h begrenzt, wodurch die Lärmbelastung insgesamt geringer sei, ganz wie vom Gemeinderat einstimmig gefordert;
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- Wenn die alte Trassenplanung endgültig aufgegeben würde, könnte das neue Gewerbegebiet Im Sand fast verdoppelt werden;
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- Bis zur Realisierung müsste allerdings ehrlicherweise mit einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren gerechnet werden.
Bürgermeister Huge hat in der Veranstaltung den Gemeinderat dazu aufgerufen, in der ersten Hälfte 2019 ein einmütiges Signal zu geben, damit er zügig in die Verhandlungen mit den Nachbargemeinden, dem Landkreis und dem Land gehen könne, sofern er wiedergewählt würde. Eine gekürzte Fassung des Vortrags findet sich auf der Gemeindeseite.
In der anschließenden Diskussion äußerten sich die Bürger mehrheitlich positiv zur vorgestellten neuen Trassenalternative. Für Bad Schönborn wäre es wichtig, „jetzt mit den Zankereien aufzuhören“, wie es ein Bürger ausdrückte. Eine Brücke sei gebaut, es bestehe nunmehr die Chance, dass der Ort geeint hinter einer für alle Seiten verträglichen Umgehungsstraße stehe. Die Bürgerinformation endete mit einem klaren Signal an den Gemeinderat auf der Basis der vorgestellten Variante seine Position zur Umgehungsstraße zu überdenken.
Bezüglich der Bürgermeister-Wahl war sich der Vorstand einig, zunächst die neuen Kandidaten kennenzulernen und sie über die Problematik der geplanten Umgehungsstraße zu informieren. Für die Gemeinderatswahl im Mai wird die IG wie vor fünf Jahren eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Vertretern aller Fraktionen zum Thema Verkehr im Allgemeinen und Umgehungsstraße im Besonderen durchführen.
(gh)